Im Zuge des Umbaus des ehemaligen Postgebäudes (Postgasse 8-12, 1010 Wien) und nach Zustimmung der Anwohner wird der Abschnitt der Postgasse am Zusammentreffen mit der Schönlaterngasse für den Verkehr gesperrt, wodurch ein neuer, noch namenloser Platz entsteht. Dieser Ort ist historisch und topografisch mit der ukrainischen Gemeinschaft verbunden, die seit Jahrhunderten in Wien präsent ist.

Dort befindet sich die griechisch-katholische Kirche St. Barbara, seit langem ein wichtiges Zentrum für ukrainische Kultur und Gemeinschaft in Wien und Österreich.

Seit 245 Jahren, seit 1775, als Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II. die Kirche St. Barbara den Katholiken des byzantinischen Ritus, hauptsächlich aus der heutigen Ukraine, zur Verfügung stellten, ist dieser Ort von zentraler Bedeutung für das religiöse, nationale und kulturelle Leben der Ukrainer in Österreich. Die vier großen Auswanderungswellen der Ukrainer nach Europa und Amerika gingen von hier aus.

Die ukrainische Gemeinde hat bereits letztes Jahr beim Bezirksvorsteher des 1. Bezirks, MMag. Markus Figl, die Benennung eines Teils der Verkehrsfläche an der Einmündung der Schönlaterngasse in die Postgasse in „Ukrainerplatz“ beantragt. Dieser Antrag wird vom ukrainischen Botschafter Dr. Vasyl Khymynets und dem Pfarrer der St.-Barbara-Kirche Dr. Taras Chagala unterstützt.

Diese Initiative zielt darauf ab, den neu geschaffenen Platz nach der Ukraine zu benennen, einem Land, das historisch eng mit Österreich verbunden ist. Der „Ukrainerplatz“ würde die vielfältigen Beziehungen und die Freundschaft zwischen beiden Völkern symbolisieren.

Analog zu anderen nach Völkern benannten Orten in Wien wie der Griechengasse, dem Schwedenplatz und dem Judenplatz würde der „Ukrainerplatz“ Wien als multikulturelle europäische Hauptstadt bereichern.