Wir fordern das Supergrätzl Lichtental! Aber wer sind ‘wir’?
Wir sind die Agendagruppe Lichtental und sind aus Unzufriedenheit mit dem Status Quo entstanden. Die Großstadt ist in ihrer heutigen Form den Herausforderungen globaler Krisen nicht gewachsen. Auch in unserem Grätzl spüren wir die alljährlichen Rekordsommer und auch hier werden die eigenen vier Wände nicht nur bei Pandemien zu eng. Wir sind überzeugt, dass der Zugang zum öffentlichen Raum in der dicht verbauten Großstadt kein Privileg sein darf, sondern ein Recht sein muss. Es wird Zeit, Platz für die Menschen im Grätzl zurückzugewinnen. Aus diesem Grund arbeiten wir seit zwei Jahren an dem Konzept Supergrätzl Lichtental.
Mein Block, Dein Block, Unser Block, Superblock!
Das Supergrätzl Lichtental ist ein Projekt von den Menschen im Grätzl für die Menschen im Grätzl. Alle, die hier wohnen, arbeiten oder den Raum anderweitig nutzen, sollen mitreden können. Auch die Mitglieder der Agendagruppe Lichtental leben alle entweder selbst im Grätzl oder nutzen es regelmäßig. Unser Einsatz ist ehrenamtlich, umso mehr sind wir für die Umsetzung unserer Ideen auf Unterstützung angewiesen. In Fragen der technischen Umsetzung haben wir mit dem Forschungskollektiv Tune Our Block ein Team aus Expert:innen als wertvollen Kooperationspartner gewonnen. Auch im Grätzl selbst haben wir bereits enge Kontakte zu den wichtigsten Institutionen geknüpft. Ebenso wichtig ist uns die Unterstützung und das Wissen von Grätzlexpert:innen, kurz: der Bewohner:innen und Nutzer:innen des Grätzls.
Ein essentieller Teil unseres Superblock-Konzepts ist die Beteiligung: Das Supergrätzl Lichtental soll mit unseren Nachbar:innen und allen, die von den Veränderungen im Rahmen des Supergrätzls betroffen sind, aktiv gestaltet werden. So soll das Supergrätzl Lichtental Vorreiterin im Bezirk und in ganz Wien werden.
Was ist ein Supergrätzl?
Ein Superblock oder Supergrätzl ist ein stadtplanerisches Konzept, das ein Grätzl durch verkehrsberuhigende Maßnahmen lebenswerter gestaltet. Ein Supergrätzl reduziert die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt (Mikroklima), fördert das soziale Miteinander und die Wertschätzung für das eigene Grätzl. Als erstes wird innerhalb des Grätzls der motorisierte Durchzugsverkehr unterbunden. Daneben werden Freiräume durch die maßvolle Reduktion von Stellplätzen wiedergewonnen. Aktive Mobilität zu Fuß und mit dem Rad wird innerhalb des Supergrätzls sicherer, komfortabler und einfacher.
Wieso passt das Supergrätzl-Konzept so gut ins Lichtental?
Die Grundanforderungen an ein Grätzl, das zu einem Supergrätzl werden soll, sind im Lichtental bereits gegeben: Der motorisierte Verkehr fließt in Hauptverkehrsadern am Rand des Supergrätzls entlang, das durch Althanstraße, Liechtensteinstraße und Alserbachstraße begrenzt ist. Abseits dieser Grundanforderungen liegt im Lichtental viel unausgeschöpftes Potential, welches durch einen Superblock entfaltet werden kann.
Ein Beispiel: Im Zentrum unseres Grätzls liegt ein Park. Das ist an sich schon außergewöhnlich. Der Lichtentaler Park ist jedoch nicht nur das geographische, sondern auch das soziale Zentrum des Grätzls. Er wird von den Kindern aus dem Grätzl (Kindergärten, Volksschule, Jugendzentrum) und Bewohner:innen genutzt, um sich zu erholen, Sport zu treiben, zu spielen und um sich zu treffen. Und er wird sehr stark genutzt. Jeden Sommer zeigt sich: Der Park ist viel zu klein. Viele verbringen auch ihre Ferien im Grätzl, der verfügbare Freiraum wird voll ausgeschöpft. Und trotzdem läuft rund um den Park nicht nur eine Fahrspur, sondern sie ist auf beiden Seiten auch noch von Parkplätzen gesäumt. Die aktuelle Raumverteilung bevorzugt stehende PKWs vor spielenden Kindern.
Das muss sich ändern – Deswegen fordern wir das Supergrätzl Lichtental!
Für mehr Informationen: https://www.agendaalsergrund.at/gruppe-detail/unser-lichtental.html